Jeder Reiter weiß, dass eine sinnvolle und gute Gymnastizierung sowie ein gezieltes Aufwärmen des Pferdes seine Gesundheit erhält und die Rittigkeit verbessert. Gut trainierte und gymnastizierte
Pferde können auch trotz hohen sportlichen Belastungen lange Zeit gesund im Leistungssport gehen, ohne Folgeschäden an Sehnen, Bändern oder Skelett davon zu tragen.
Doch viele Reiter legen mehr wert auf die gute Gymnastizierung ihres Pferdes als auf ihre eigene. Dabei ist Leichtigkeit und die Rittigkeit des Pferdes auch immer von der Energie des Reiters und
der Geschmeidigkeit des Sitzes abhängig.
Yoga hilft dem Reiter einerseits seine innere Ruhe und Balance zu finden und andererseits körperlich ins Gleichgewicht zu kommen.
Spüren Sie beim Reiten auch oft, dass Sie eine schlechtere und eine bessere Seite haben, die nicht zwangsläufig der schlechten Seite des Pferdes entspricht?
Haben Sie beim Reiten Probleme? Zum Beispiel dass Sie auf einer Seite in der Hüfte einknicken oder die rechte Schulter immer weiter vorne ist als die Linke? Sie sich nicht richtig aufrichten
können oder im Hohlkreuz sitzen? Nicht entspannt den Bewegungen Ihres Pferdes folgen können und blockieren?
Einseitige Belastungen oder langes Sitzen im Job führen zu einer Fehlhaltung und Schiefe des Körpers. Einseitige Bemuskelung, Verkürzungen und Verspannungen spürt man meist erst, wenn man
Folgeerkrankungen wie Rückenschmerzen, Sehnenscheidenentzündungen, Knie- oder Hüftprobleme hat. Ausserdem überträgt man Stress und Anspannung die man aus dem Alltag mitbringt, oft ungewollt auf's
Pferd.
Als Reiter spürt man diese Probleme, schon meist beim geradeaus reiten. Warum funktionieren manche Lektionen auf der einen Hand gut und auf der anderen überhaupt nicht? Ich verrate Ihnen, es
liegt meist nicht am Pferd!
Der korrekte geschmeidige Reitersitz, ist die Grundvoraussetzung für feine Hilfengebung und das Erlangen der Leichtigkeit. Nur wenn der Sitz und die mentale Haltung stimmt, kann der Reiter mit
dem Pferd zu einer Einheit verschmelzen.
Um so Reiten zu können muss der Körper im Gleichgewicht sein und in der Lage minimale Hilfen zu geben. Der Reiter muss fühlen und spüren können. Er muss auch in der Anspannung entspannt sein. Das
bedeutet ein bewusstes Steuern der entsprechenden Muskelgruppen.
Mit Yoga kann man genau das trainieren. Es ist mehr als Stretching und Kraftaufbau. Es ist die bewusste Wahrnehmung des eigenen Körpers und Geistes – die Entwicklung des eigenen Körpergefühls.
Mit Yoga schult man die Fähigkeit zur Fokussierung, Konzentration und dem bewussten Entspannen. Denn Leichtigkeit entsteht im Geist.
Jeder ambitionierte Reiter möchte ein losgelassenes Pferd, das freudig vorwärts in Takt und Anlehnung geht. Der Rücken soll locker mitschwingen und sich aufwölben. Es soll sich versammeln und
seinen Schwerpunkt verlagern und dabei trotzdem völlig frei von Verspannungen sein. Ein gut trainiertes Pferd kann Lektionen der hohen Schule in Leichtigkeit zeigen – aber nur unter einem ebenso
gut trainierten Reiter.
Es ist schwierig seine körperlichen Probleme auf dem Pferd lösen zu wollen. Deshalb empfiehlt sich ein gezieltes zusätzliches Training zuerst am Boden.
So werden Sie zu einem Reiter der ebenfalls losgelassen, gerade, parallel und ohne Verspannungen auf seinem Pferd sitzt. Der in allen Gangarten locker mitschwingen kann, ohne im Rücken oder im
Becken festzuhalten. Der jede Bewegung unter sich fühlen, empfangen und beantworten kann – der mit seinem Pferd über den Sitz kommunizieren kann.
Sie haben Interesse? Gemeinsam mit meiner Kollegin Barbara Keppler – begeisterte Reiterin und langjährige Yogalehrerin – bieten wir Kurse zum Thema Yoga speziell für Reiter an. Sprechen Sie uns an!
Ludwig Hünersdorf